★本文出自法兰克福歌大学“规范秩序”研究中心官方网站★
源网站地址:https://www.normativeorders.net/
原文作者:妮可·戴特尔霍夫、莱纳·福斯特、克劳斯·冈特和于尔根·哈贝马斯
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目前的局势是由哈马斯的无与伦比的袭击和以色列的反应造成的,导致了一系列道德和政治声明和示威活动。我们认为,尽管存在相互矛盾的观点,但有一些原则是不容争议的。它们是正确理解的与以色列和德国犹太人团结的基础。

哈马斯的大屠杀声称要摧毁犹太人的总体生活,这促使以色列进行报复。这种原则上合理的反击如何进行,存在争议。相称原则、避免平民伤亡以及以未来和平为前景发动战争必须成为指导原则。尽管人们对巴勒斯坦人民的命运感到担忧,但当将种族灭绝意图归咎于以色列的行为时,判断标准就完全下降了。

特别是,以色列的行为绝不能成为反犹太主义反应的理由,尤其是在德国。令人难以忍受的是,德国的犹太人再次面临生命和肢体的威胁,不得不担心街头的人身暴力。联邦共和国的民主自我形象以尊重人的尊严的义务为基础,与政治文化息息相关,鉴于纳粹时代的大规模犯罪,犹太人的生活和以色列的生存权是其核心要素。都特别值得保护。对此的承诺对于我们的政治共存至关重要。自由和人身安全以及免受种族主义诽谤的基本权利是不可分割的,平等地适用于每个人。我国那些以各种借口培养反犹太情绪和信仰的人,现在看到了一个不受抑制地表达这些情绪和信仰的好机会,也必须遵守这一点。

妮可·戴特尔霍夫、莱纳·福斯特、克劳斯·冈特和于尔根·哈贝马斯


团结的原则。一份声明

哈马斯的极端暴行和以色列的反应造成的当前局势引发了一系列道德和政治声明和抗议。我们认为,在所表达的所有相互冲突的观点中,有一些原则是不容争议的。它们是正确理解与以色列和德国犹太人团结的基础。

哈马斯大屠杀宣称要消灭犹太人的总体生活,这促使以色列进行反击。这种原则上合理的报复行动如何实施仍存在争议。相称原则、防止平民伤亡以及以未来和平为前景发动战争必须成为指导原则。然而,尽管人们对巴勒斯坦人民的命运表示担忧,但当以色列的行为有种族灭绝的意图时,判断标准就完全下降了。

特别是,以色列的行为绝不能成为反犹太主义反应的理由,尤其是在德国。令人无法容忍的是,德国的犹太人再次面临生命和肢体的威胁,不得不担心街头的人身暴力。德意志联邦共和国的民主精神以尊重人类尊严的义务为导向,它与一种政治文化相联系,在这种文化中,犹太人的生活和以色列的生存权是鉴于以色列的大规模犯罪而值得特别保护的核心要素。纳粹时代。对此的承诺对于我们的政治生活至关重要。自由和身体完整以及免受种族主义诽谤的基本权利是不可分割的,平等地适用于所有人。我国所有那些以各种借口培养反犹太情绪和信念,现在看到了不受限制地表达这些情绪和信念的好机会的人也必须遵守这一点。


Die derzeitige Situation, die durch den an Grausamkeit nicht zu überbietenden Angriff der Hamas und Israels Reaktion darauf geschaffen wurde, hat zu einer Kaskade von moralisch-politischen Stellungnahmen und Demonstrationen geführt. Wir sind der Auffassung, dass bei all den widerstreitenden Sichtweisen, die geäußert werden, einige Grundsätze festzuhalten sind, die nicht bestritten werden sollten. Sie liegen der recht verstandenen Solidarität mit Israel und Jüdinnen und Juden in Deutschland zugrunde.

Das Massaker der Hamas in der erklärten Absicht, jüdisches Leben generell zu vernichten, hat Israel zu einem Gegenschlag veranlasst. Wie dieser prinzipiell gerechtfertigte Gegenschlag geführt wird, wird kontrovers diskutiert; Grundsätze der Verhältnismäßigkeit, der Vermeidung ziviler Opfer und der Führung eines Krieges mit der Aussicht auf künftigen Frieden müssen dabei leitend sein. Bei aller Sorge um das Schicksal der palästinensischen Bevölkerung verrutschen die Maßstäbe der Beurteilung jedoch vollends, wenn dem israelischen Vorgehen genozidale Absichten zugeschrieben werden.

Insbesondere rechtfertigt das Vorgehen Israels in keiner Weise antisemitische Reaktionen, erst recht nicht in Deutschland. Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Drohungen gegen Leib und Leben ausgesetzt sind und vor physischer Gewalt auf der Straße Angst haben müssen. Mit dem demokratischen, an der Verpflichtung zur Achtung der Menschenwürde orientierten Selbstverständnis der Bundesrepublik verbindet sich eine politische Kultur, für die im Lichte der Massenverbrechen der NS-Zeit jüdisches Leben und das Existenzrecht Israels zentrale, besonders schützenswerte Elemente sind. Das Bekenntnis dazu ist für unser politisches Zusammenleben fundamental. Die elementaren Rechte auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit sowie auf Schutz vor rassistischer Diffamierung sind unteilbar und gelten gleichermaßen für alle. Daran müssen sich auch diejenigen in unserem Land halten, die antisemitische Affekte und Überzeugungen hinter allerlei Vorwänden kultiviert haben und jetzt eine willkommene Gelegenheit sehen, sie ungehemmt auszusprechen.

Nicole Deitelhoff, Rainer Forst, Klaus Günther und Jürgen Habermas


Principles of solidarity. A statement

The current situation created by Hamas‘ extreme atrocity and Israel’s response to it has led to a cascade of moral and political statements and protests. We believe that amidst all the conflicting views being expressed, there are some principles that should not be disputed. They are the basis of a rightly understood solidarity with Israel and Jews in Germany.

The Hamas massacre with the declared intention of eliminating Jewish life in general has prompted Israel to strike back. How this retaliation, which is justified in principle, is carried out is the subject of controversial debate; principles of proportionality, the prevention of civilian casualties and the waging of a war with the prospect of future peace must be the guiding principles. Despite all the concern for the fate of the Palestinian population, however, the standards of judgement slip completely when genocidal intentions are attributed to Israel’s actions.

In particular, Israel’s actions in no way justify anti-Semitic reactions, especially not in Germany. It is intolerable that Jews in Germany are once again exposed to threats to life and limb and have to fear physical violence on the streets. The democratic ethos of the Federal Republic of Germany, which is orientated towards the obligation to respect human dignity, is linked to a political culture for which Jewish life and Israel’s right to exist are central elements worthy of special protection in light of the mass crimes of the Nazi era. The commitment to this is fundamental to our political life. The elementary rights to freedom and physical integrity as well as to protection from racist defamation are indivisible and apply equally to all. All those in our country who have cultivated anti-Semitic sentiments and convictions behind all kinds of pretexts and now see a welcome opportunity to express them uninhibitedly must also abide by this.

Nicole Deitelhoff, Rainer Forst, Klaus Günther und Jürgen Habermas